Zu Herrn Mues kann ich nichts sagen, außer dass ich ihn schon gesehen habe. Trauer nach dem Tod von Dietmar Mues und Sibylle Mues

"Mit großer Bestürzung haben wir vom Tod des renommierten Schauspielers Dietmar Mues und seiner Frau Sibylle Mues erfahren. Sie starben am Samstag bei einem schweren Unfall, als ein offensichtlich unter Drogen stehender Fahrer eines PKW in eine Gruppe von Passanten fuhr, die an einer Ampel in Eppendorf stand. Unter den Passanten waren Dietmar Mues und seine Frau Sibylle sowie der Sozialwissenschaftler Günter Amendt, ein enger Freund der Familie Mues, der ebenfalls getötet wurde. Glück im Unglück hatten der Schauspieler Peter Striebeck und seine Frau Ulla Purr-Striebeck, die in einem Auto sitzend von dem Unfallverursacher erwischt wurden und leicht verletzt blieben.

Dietmar Mues gehörte zu einer Generation von Hamburger Koryphäen wie beispielsweise Nicole Heesters, Hannelore Hoger, Monika Bleibtreu, Peter Striebeck, Siegfried W. Kernen, Witta Pohl oder Uwe Friedrichsen, die über Jahrzehnte das deutschsprachige Theaterleben entscheidend geprägt haben oder auch heute noch wesentlich mitgestalten.

Dietmar Mues hat in der Komödie Winterhuder Fährhaus und im Theater Kontraste mehrere große Rollen gespielt, unter anderem den Schuster Wilhelm Voigt in „Der Hauptmann von Köpenick“ von Carl Zuckmayer 2003 zum 15. Geburtstag der Komödie oder den Fußballtrainer in dem bissigen Monolog „Leben bis Männer“ von Thomas Brussig, der lange Zeit auf dem Spielplan im Theater Kontraste stand und Kult wurde. (...) Mit seiner unbändigen Kraft und Intensität gab er den Figuren Tiefe und lotete sie in allen Schattierungen aus, denn er verstand es auch in den leisen Tönen zu überzeugen und zu rühren. (...) Dietmar Mues war auf der Bühne zugleich charismatisch wie charmant. Mit diesen Eigenschaften zog er auch das Berliner Theater-publikum bei seinen Auftritten an den Stammhäusern der Komödie Winterhuder Fährhaus, dem Theater und der Komödie am Kurfürstendamm, in seinen Bann. (...)

Seine Frau Sibylle, selbst berufstätig und Familienmanagerin, hielt Dietmar Mues stets den Rücken frei, wenn er sich zu mehr als 100% einem Theaterprojekt verschrieben hatte. (...)

Unsere Gedanken sind bei ihren drei Söhnen, die auf einen Schlag ihre Eltern verloren haben. Ein Horror."

http://www.komoedie-hamburg.de/news/105-zum-tode-von-dietmar-mues.html

"Ab 1986 arbeitete er als freier Schauspieler, als Sprecher für TV-Produktionen (unter anderem Spiegel TV) und als Drehbuchautor. Er trat in zirka neunzig Film- und Fernsehrollen auf.

Verheiratet war er mit Sibylle Mues (geb. Buda), einer Lehrerin; seine drei Söhne, Wanja, Jona und Woody sind ebenfalls im schauspielerischen Bereich tätig.

Dietmar Mues und seine Frau Sibylle starben am 12. März 2011 bei einem Verkehrsunfall in Hamburg, als sie auf einem Gehweg von einem Auto erfasst wurden. Bei dem Unfall kamen zwei weitere Personen ums Leben, der Sozialwissenschaftler Günter Amendt und die Bildhauerin Angela Kurrer − Stiefmutter des Schauspielers Dominic Raacke. Der Schauspieler Peter Striebeck und seine Frau wurden bei dem Unfall verletzt." Wiki

Filmografie
* 1974: Die Akte Odessa (The Odessa File) – Regie: Ronald Neame
* 1980: Der Aufstieg – Ein Mann geht verloren – Regie: Peter Patzak (TV)
* 1982: Das Beil von Wandsbek – Regie: Heinrich Breloer, Horst Königstein (TV)
* 1984: Der blinde Richter (TV-Serie)
* 1984: Das Rätsel der Sandbank (TV-Serie)
* 1985: Ein fliehendes Pferd – Regie: Peter Beauvais (TV)
* 1986: Jokehnen (TV-Serie)
* 1987: Der Joker – Regie: Peter Patzak
* 1991: Schwarz-Rot-Gold, Folge: Schmutziges Gold (TV-Serie)
* 1995: Der große Abgang – Regie: Nico Hofmann (TV)
* 1995–1996: girl friends – Freundschaft mit Herz (TV-Serie)
* 1996–1999: Tatort (TV-Serie, 5 Folgen)
* 1996: Gespräch mit dem Biest – Regie: Armin Mueller-Stahl
* 1996: Erhöhte Waldbrandgefahr – Regie: Matthias Zschokke
* 1998: Die Bubi Scholz Story – Regie: Roland Suso Richter (TV)
* 1998: Solo für Klarinette – Regie: Nico Hofmann
* 1999: ’Ne günstige Gelegenheit – Regie: Gernot Roll
* 1999: Schlaraffenland – Regie: Felix Tissi
* 2000: Scharf aufs Leben – Regie: Christine Kabisch (TV)
* 2007: Doktor Martin, Folge: Ausgebremst (TV-Serie)
* 2008: Stolberg, Folge: Eisprinzessin (TV-Serie)
* 2009: Ich trag dich bis ans Ende der Welt – Regie: Christine Kabisch (TV)
* 2010: Der Meisterdieb – Regie: Christian Theede (TV) aus Wiki

Dietmar Mues bezeichnete sich selbst als Linken, Atheisten und Jazz-Liebhaber. Seine Drehbucharbeit „Beschreib mir dieses Land“ wurde von der europäischen Filmförderung (media2) gefördert, aber nicht realisiert.